“Stullenrestaurants und die neue Bodenständigkeit”
Ein Auge für Trends und ein Gespür für Neuerungen gehört zu unserer Branche dazu – denn neueste Food-, Farb- und Lifestyle-Konzepte sind für erfolgreiche Events von enormer Bedeutung.
Berlin ist als Trendsetter-Metropole für das Erspüren solcher Trends natürlich ideal.
Eine Hommage an die allabendliche Brotzeit
So bin ich neulich über einen Trend gestolpert, der wie eine Hommage an die allabendliche Brotzeit am Familientisch scheint und einen schnell in die Zeit zurückversetzt, als man noch in der Schule Mamas liebevoll geschmierte Stullen verspeiste.
In immer mehr Stullen Restaurants kann man aus mehreren Brotsorten wählen und sich verschiedenste Stullen zubereiten lassen. Hausmannskost hat sich ihre Nische zwischen Burger-Läden, Dönerbuden und Asia-Imbissen gesucht. Immer mehr Läden machen sich den Trend zurück zur Bodenständigkeit zunutze. Um mir selbst ein Bild davon zu machen, was ich mir unter einem Stullenrestaurant vorzustellen habe, habe ich mich zum Selbsttest ins Restaurant „Suicide Sue“ im Prenzlauer Berg aufgemacht. Das Suicide Sue ist hell und modern eingerichtet. Die Gäste sitzen auf Barhockern an hohen Tischen am Fenster oder an den beiden großen Holztischen und auch draußen stehen ein paar Tische mit gemütlichen Hockern.
Das Herzstück des Restaurants ist und bleibt allerdings die Stulle. Es gibt sie in allen erdenklichen Variationen: Auf der Opa-Stulle befinden sich Kalbsleberwurst und saure Gürkchen, die Oma-Stulle besteht aus einem deftigen Schmalzbrot, die Arbeiter-Stulle ist mit Schinken oder Salami belegt. Auf der Fürsten Stulle befinden sich Ziegenfrischkäse-Rucola-Pesto Aufstrich, Schinken oder Salami und Käse. Natürlich gibt es auch eine vegetarische bzw. vegane Version, wir befinden uns nicht für umsonst in Berlin: Die Dr. Green Stulle ist mit Avocado-Chili-Aufstrich, Tomate und Sprossen belegt.
Die bestellte Stulle wird ganz klassisch auf einem Holzbrettchen serviert, üppig belegt und mit rustikalem Besteck. Hat man sich vorher gefragt, warum man, einfach um eine Stulle zu essen, in ein Restaurant gehen sollte, wird die Frage jetzt beantwortet.
Auf einer überdimensionierten Scheibe Graubrot ist großzügig der ausgewählte Belag verteilt und ansehnlich drapiert. Und schmecken tut es auch noch.
- Der Berliner Trend zur Stulle
- hat also durchaus seine Daseinsberechtigung.
- Unkompliziert, simpel und trotzdem sättigend und schmackhaft.
Und auch größere Bestellungen für Meetings, Veranstaltungen oder Kundenbesuch sind möglich. Der Trend ist also nicht nur privat interessant, sondern auch mal einen erfrischende Abwechslung zum immer gleichen, hochtrabenden Fingerfood auf Veranstaltungen. Die neue Bodenständigkeit fasst immer mehr Fuß in der Berliner Eventszene und es lohnt sich, das Ganze weiter zu beobachten.